Erfahrungen beim Bau eines selbst entworfenen Bettes
Über das Bauen und das Filmen
Die alten Matratzen sollten raus und gegen neue Matratzen mit anderen Maßen ausgetauscht werden. Ein neues Bett musste also her. So stand ich vor der Entscheidung eines zu kaufen, oder vielleicht doch wieder einmal selbst Hand anzulegen. Make-or-Buy wie es neudeutsch in der Business-Sprache heißt.
Mich reizte die Herausforderung ein eigenes Design zu entwickeln, das sowohl meinen ästhetischen als auch handwerklichen Ansprüchen gerecht wurde. Gleichzeitig musste die Konstruktion mit einfachen Werkzeugen umzusetzen sein. Mein Tatendrang war geweckt und verschiedene Ideen jagten tagelang durch meinen Kopf, welche sich schließlich zu einem konkreten Entwurf verdichteten.
Angespornt von der großen Resonanz meines Videos über das Brotbacken, wollte ich das Ganze auch filmisch festhalten. Dabei musste ich auch hier wieder alle notwendigen Rollen selbst wahrnehmen: Produzent, Regisseur, Kameramann, Beleuchter und nicht zuletzt Akteur. Letztendlich habe ich mich schwerpunktmäßig mehr auf den Bau als auf den Film konzentriert, um auch zeitlich in einem vernünftigen Rahmen zu bleiben.
Als Werkstatt und Filmstudio stand mir nur unsere Garage zur Verfügung. Bei gutem Wetter konnte ich noch auf den Vorplatz ausweichen. Diese Konstellation war für die handwerkliche Arbeit einigermaßen in Ordnung. Für das Filmen war sie nicht optimal. Ich hatte mit beengten Platzverhältnissen und schwierigen Lichtverhältnissen zu kämpfen. Mit aufwendigen lichttechnischen Maßnahmen wollte ich mich jedoch nicht befassen. Insgesamt habe ich dabei in Kauf genommen, dass sich die Lichtfarben von Kunstlicht und Tageslicht immer wieder mischten und der Film keine durchgängige Farbigkeit bekam. Wichtiger war mir der Inhalt. Dabei galt es, alle Schlüsselszenen für den Bau des Bettes so abzubilden, dass sie gut nachvollziehbar wären.
Anders als beim Backrezept, war der Bau auch ein echtes Projekt. Es handelt sich ja um ein Einzelstück, einen Prototypen sozusagen. Kein Handgriff stand von Anfang an zu 100% fest und wenig konnte geprobt werden. Ich machte Fehler und lernte im Laufe des Baus dazu. Im Film habe ich dann versucht einen optimalen Ablauf abzubilden. Nachahmer sollten von meinen Erfahrungen profitieren und nicht über die gleichen Fallstricke stolpern. Aus den mehrere Tage andauernden Arbeiten habe ich im Filmschnitt ein Extrakt von 21 Minuten herausgearbeitet. Jeder wichtige Handgriff sollte dargestellt sein, jede Besonderheit angesprochen sein. Und wie immer, wenn viel Herzblut in einer Sache steckt, bin ich gespannt auf die Reaktionen.